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Selbstwirksamkeit im Sport: Dein Schlüssel zu mehr Erfolg und Motivation

  • Autorenbild: Mayla Kind
    Mayla Kind
  • 12. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

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Von „Ich kann nicht“ zu „Ich mach’s trotzdem“

Es gibt Tage, da läuft das Training wie von selbst und dann gibt es Tage, da fühlt sich schon der Weg zur Sporttasche wie ein Marathon an. Was uns in solchen Momenten hilft, ist nicht (nur) Disziplin, sondern vor allem ein starkes Gefühl von Selbstwirksamkeit. Aber was bedeutet das eigentlich genau? Warum Selbstwirksamkeit dein Trainingsbooster ist: Sie hilft dir, dranzubleiben, Rückschläge zu meistern und dein Potenzial voll auszuschöpfen.

Was ist Selbstwirksamkeit?

Selbstwirksamkeit beschreibt das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern und gesetzte Ziele zu erreichen. Im Sportkontext heißt das: Ich glaube daran, dass ich es schaffe, durchzuhalten, mich zu verbessern und Fortschritte zu machen – auch wenn’s mal hart wird. Selbstwirksamkeit ist kein „Think positive“-Mantra. Es ist eine innere Überzeugung, die du dir Schritt für Schritt aufbaust. Sie entsteht durch Erfahrung, durch kleine Erfolge, durch das Durchziehen trotz innerem Widerstand. Und sie macht den Unterschied, nicht nur zwischen Aufgeben und Dranbleiben, sondern auch zwischen Frust und Stolz.


Warum ist Selbstwirksamkeit im Training so wichtig?

Wenn du daran glaubst, dass du Einfluss auf deine eigene Entwicklung hast, gehst du mit einer ganz anderen Einstellung an dein Training heran. Du bleibst eher dran, lässt dich von Rückschlägen nicht so leicht entmutigen und bist motivierter, regelmäßig aktiv zu bleiben, selbst dann, wenn es anstrengend oder frustrierend wird. Denn wer das Gefühl hat, selbst etwas bewirken zu können, übernimmt mehr Verantwortung und bleibt dadurch eher dran.

Wer sich was zutraut, bleibt dran!

Studien zeigen, dass ein starkes Selbstwirksamkeitsgefühl nicht nur im Leistungssport ein zentraler Erfolgsfaktor ist, sondern auch bei Freizeitsportlerinnen einen großen Unterschied macht. In einer Untersuchung von Moritz et al. (2000) konnte beispielsweise gezeigt werden, dass Athletinnen mit höherer Selbstwirksamkeit bessere Leistungen erzielten und sich schneller von Misserfolgen erholten. Auch im Gesundheitssport ist dieser Zusammenhang klar erkennbar: Wer glaubt, das eigene Verhalten beeinflussen zu können, bewegt sich regelmäßiger, gesünder und mit mehr Freude. Kurz: Wer sich selbst etwas zutraut, bleibt häufiger am Ball und erreicht seine Ziele mit größerer Wahrscheinlichkeit.


Was beeinflusst unsere Selbstwirksamkeit?

Selbstwirksamkeit entsteht nicht einfach so, sie wächst mit unseren Erfahrungen. Wenn du schon einmal ein Ziel erreicht hast, speichert dein Kopf das ab: "Ich kann das schaffen!" Dieses Gefühl gibt dir Kraft, besonders an Tagen, an denen dir die Motivation fehlt, der Körper müde ist oder der innere Zweifel lauter spricht als dein eigener Antrieb.

Auch dein Umfeld spielt eine wichtige Rolle. Menschen, die an dich glauben, geben dir Rückhalt. Für mich persönlich sind meine Kolleginnen und Kollegen bei Peloton eine große Inspiration. Zu sehen, wie sie mit Leidenschaft und Ausdauer vorangehen, motiviert mich jeden Tag.

Und dann ist da noch Feedback. Ehrlich, klar und bestärkend. Es zeigt dir, was schon gut läuft und wo du weiter wachsen kannst. Kleinen Impulse stärken mit der Zeit dein Vertrauen in dich selbst.

Feedback wirkt aber nie einseitig. Es hängt immer davon ab, wie jemand etwas sagt und ob es gelingt, zur richtigen Zeit die richtigen Worte zu finden. Gutes Feedback zu geben ist eine Fähigkeit für sich. Gleichzeitig kommt es auch auf dich selbst an: Wie offen bist du dafür? Was willst du hören und was nicht? Wie du Rückmeldungen aufnimmst und für dich einordnest, kann einen großen Unterschied machen.


Wie kannst du deine Selbstwirksamkeit stärken?

Zum Glück ist Selbstwirksamkeit nichts, was man „entweder hat oder nicht“. Sie lässt sich aktiv aufbauen und stärken und das sogar mit ziemlich einfachen Methoden:

  • Positive Selbstgespräche: Achte auf deine innere Stimme. Statt „Das schaff ich eh nicht“, lieber „Ich probier’s und wachse daran“.

  • Erfolgstagebuch: Halte deine Fortschritte fest, egal wie klein. Jeder Trainingsmoment zählt.

  • Kleine Ziele setzen: Große Veränderungen entstehen durch viele kleine Schritte. Lieber drei kurze Einheiten pro Woche als ein überambitioniertes Programm, das du nach einer Woche hinschmeißt.

  • Visualisierung: Stell dir vor, wie du dein Ziel erreichst – bildlich, emotional, real. Das stärkt dein Gehirn und deine Motivation.

  • Mentales Training: Trainiere nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Kopf. Routinen, Achtsamkeit und Pausen gehören dazu.


Selbstwirksamkeit führt zu nachhaltigem Erfolg

Und das Beste? Selbstwirksamkeit wirkt weit über das Training hinaus. Wer im Sport erlebt, dass er oder sie Ziele erreichen kann, nimmt dieses Vertrauen oft auch mit in andere Lebensbereiche. Gleichzeitig ist sie ein wichtiger Baustein für langfristige Verhaltensänderung: Wenn du daran glaubst, dass du dein Leben aktiv gestalten kannst, entwickelst du nachhaltige Routinen – statt kurzer Motivationseinbrüche.

Am Ende geht es nicht darum, jeden Tag alles perfekt zu machen. Es geht darum, immer wieder den Glauben an dich selbst zu stärken. Schritt für Schritt. Trainingseinheit für Trainingseinheit. Du kannst mehr, als du glaubst und Selbstwirksamkeit hilft dir, das auch zu sehen.



Moritz, S. E., Feltz, D. L., Fahrbach, K. R., & Mack, D. E. (2000). The relation of self-efficacy measures to sport performance: A meta-analytic review. Research Quarterly for Exercise and Sport, 71(3), 280–294.

 
 
 

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